Sabine Leven
Sabine Leven, geboren 1965 in Hannover, studierte Anglistik, Romanistik, moderne Literatur, Kunstgeschichte und Philosophie in Hannover und Rouen. Sie hat in England, Frankreich und den USA gelebt und so ihren künstlerischen und kulturellen Blickwinkel erweitet.
Seit 2010 widmet sie sich intensiv der Malerei. In ihrer Arbeit erforscht sie, wie gelebte Erfahrungen, Erinnerungen und Emotionen in Malerei umgesetzt werden können. Aufgeschlossenheit, Abenteuerlust und Experimentierfreude sind wesentliche Elemente ihres Schaffensprozesses. Die Natur mit ihren Farben und Veränderungen ist sowohl Inspirationsquelle als auch Metapher für ihren Lebensweg.
Ihre Arbeiten sind geprägt von der Suche nach der Freiheit des Ausdrucks, wobei sie eine breite Palette von Materialien wie Bleistifte, Kohle, Pastell, Acryl und Öl auf Leinwand, Holz und Papier verwendet.
Sie hat ihre Arbeiten in zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen ausgestellt, vor allem in Dortmund, wo sie sich auch in gemeinnützigen und karitativen Kunstprojekten engagiert. Ihre Leidenschaft für Fremdsprachen und bildende Kunst sind miteinander verbunden und öffnen ihr Türen zu neuen Erfahrungen und menschlichen Verbindungen.
Sabine Leven kommentiert Ihr Werk wie folgt:
Im Land der blauen Fee (Nel paese della fata turchina)
"Ich liebe Geschichten, schon immer!
Im Alter von sieben Jahren wurde ich sozusagen „Stammgast“ in der Bibliothek meiner Geburtsstadt Hannover.
Ich fieberte jedem Freitagnachmittag entgegen, denn dann wurde uns Kindern vorgelesen. Gebannt lauschten wir der Stimme der Bibliothekarin und träumten uns in bunte, magische und spannende Geschichten.
Auch lieh ich mir „stapelweise“ Bücher aus, die ich regelrecht verschlang; auch heimlich nachts unter der Bettdecke beim Licht der Taschenlampe.
Ein Buch aber ging mir nach seiner Lektüre nicht mehr aus dem Sinn: „Pinocchio“. Die schelmische, abenteuerlustige Marionette, die sich in einen kleinen Jungen verwandelte. Geppetto, sein „Schöpfer“ und Vater, die Blaue Fee, die zu seiner Mutter wird, Katze, Fuchs… mir eröffnete sich eine Welt voller Magie. Nach mehreren Wochen der Ausleihe musste ich das Buch dann wieder in der Bibliothek abgeben; die Geschichte aber habe ich nie vergessen.
Jetzt ist sie mir im kreativen Prozess wieder begegnet und hat mich zu dieser kleinen Papierarbeit inspiriert. Sie zeigt sich dem Betrachtenden in abstrahierter Form als eine Figur aus meiner Kindheit.
Sabine Leven
Mai 2024"